Die Funktionen eines Interviews – Eine journalistische Gattung!
Ein Interview kann viele Inhalte haben. Es kann ein tagespolitisches Thema erläutern, einen wissenschaftlichen Zusammenhang erklären oder der Wert eines Produktes hervorheben. Dabei können Interviews sowohl als eigenständige Beiträge, wie auch als Elemente innerhalb eines größeren Filmprojekts angelegt werden. Häufig werden Interviews in Berichten und Dokumentationen als Fachmeinungen oder als „Augenzeugenberichte“ von Betroffenen eingebaut, um die Authentizität einer Aussage zu bekräftigen oder zu bezeugen.
Bevor es mit dem Interview los geht sollten mit allen Beteiligten die Abläufe abgesprochen werden.
In Reportagen erfüllt die Aufteilung von Information in Fragen und Antworten den operativen Einschluss der Selbstreferenz von Information. Hierdurch erscheinen die Antworten der Befragten als externe Quellen und dienen so als Bestätigung der zuvor aufgestellten Thesen. Durch den Einschluss von externen Quellen werden Aussagen dann zu Wahrheiten. So lassen sich nicht nur in Dokumentationen und Reportagen, sondern auch in Image-, Messe- oder Erklärfilmen durch Interviews die Relevanz und Glaubwürdigkeit der thematischen Aussage unterstreichen. Hierfür können neben Experten auch Kunden, Nutzer oder Betroffene selber zu Wort kommen. Im Gegensatz zu einem einfachen Statement wird durch die Form des Interviews ein Widerspruch theoretisch möglich. Das setzt die Information von einer Meinung ab und vermittelt ihr eine übergeordnete Bedeutung.
In der Regel teilen sich der Reporter*in und der Kamera-mann/-frau die Arbeit. Normalerweise ist auch noch ein Assistent*in für Ton und Licht zuständig.
Durch die Aufteilung des thematischen Inhalts auf einen Fragenden und einen Antwortenden wird jedoch nicht nur Authentizität, Betroffenheit, Fachkenntnis und Glaubwürdigkeit vermittelt, sondern auch die Darstellungsform wird abwechslungsreicher und spannender. So wird aus Rezeption Entertainment und Information zur Unterhaltung. Aus diesem Grund eignet sich das Interview auch im Bereich Werbung ausgezeichnet zur Vermittlung der gewünschten Inhalte. Erreichen Sie Ihre Kunden mit Ihrer Botschaft in Dialogform, mit einem Interview!
Der Raum spielt mit – Welche Location eignet sich für Ihr Interview?
Menschen können auf der Straße oder bei Veranstaltungen interviewt werden. Interviews können an öffentlichen Orten, in Institutionen, im beruflichen Kontext oder in privaten Räumen geführt und aufgezeichnet werden. Im Film sind Interviews im Gegensatz zu Hörfunk und Printmedien darüber hinaus eine visuelle Darstellungsform. Je nach Filminhalt und intendierter Aussage machen wir Ihnen Vorschläge für attraktive Drehorte oder suchen nach thematisch angepassten Aufnahmesituationen, in den das Interview gelingt.
Auch auf Veranstaltungen oder Messen, wie hier auf der IFA in Berlin, können mit einem Handmikrofon authentische Interviews flexibel geführt werden.
Nicht selten wird der Rahmen in dem ein Interview geführt wird unterschätzt. Dabei hat die Atmosphäre des Drehorts einen Einfluss auf die Wirkung des fertigen Interviews. Ob gemütlich, oder skurril, ausgefallen oder alltäglich, laut oder leise, neu oder alt oder, oder, oder - in jedem Fall sollten Sie sich bereits vor Aufnahmebeginn Gedanken über die richtige Location machen. Für wichtige Projekte empfiehlt sich sogar eine vorherige Besichtigung, um abzuklären ob beispielsweise überhaupt geeignete Sitzgelegenheiten vorhanden sind oder erst noch organisiert werden müssen. Neben authentischen Orten bieten sich für Schulungsfilme und wissenschaftliche Themen beispielsweise auch neutrale Settings wie in einem Filmstudio an. Gerne besprechen wir mit Ihnen die Details eines geeigneten Drehorts und machen Ihnen passende Vorschläge. Mit den richtigen Einstellungen, einer geeigneten Ausleuchtung und der professionellen Bildgestaltung schaffen wir schließlich die Stimmung, die zu ihrem Interview passt.
Das Interview in der Filmproduktion – Verschiedene Formate
Vor der Produktion bereiten wir das Interview gemeinsam mit unseren Kunden vor. Auf Wunsch beraten wir Sie zum Thema Interviewführung, schauen uns gemeinsam den Fragenkatalog an, bestrechen Bild- und Verwertungsrechte und buchen professionelle Makeup-Artisten und Visagisten für die Maske.
Bevor das Interview beginnen kann muss die Technik vollständig aufgebaut sein. Licht, Kameras und Ton müssen eingerichtet werden.
Am Drehtag bauen wir dann zunächst unsere Licht- und Ton-Technik sowie die Kameras auf. Wir arbeiten bei Interviews mit mindestens 2, meist jedoch mit 3 und mehr Kameras, um den Film visuell attraktiver gestalten zu können. Der Einsatz von mehreren Kameras mit unterschiedlichen Einstellungen eröffnet darüber hinaus im anschließenden Filmschnitt die Möglichkeit, unrelevante Passagen wieder herauszuschneiden um die Aussagen zu verdichten. So kann das Interview auch in einer anderen Abfolge geschnitten werden, als es ursprünglich gehalten wurde. Nicht zuletzt lassen sich hierdurch während des Interviews auch Abschnitte widerholen, ohne jedes Mal das gesamte Interview erneut einsprechen zu müssen.
Wenn mehrere Kameras bei einem Interview zum Einsatz kommen, ist die klassische Filmklappe nach wie vor die einfachste Methode um Kameras und Ton zu synchronisieren.
Dabei gibt es prinzipiell verschiedene Möglichkeiten ein Interview zu gestalten. Bei der Dialogform wird das Interview als Gespräch geführt, so dass im fertigen Filmbild alle Gesprächspartner zu sehen sind. Interviews können zwischen zwei Personen oder auch mit einer Gruppe gehalten werden. In Einstellung und Bildschnitt bleibt dabei das räumlich zeitliche Kontinuum aber immer bestehen.
Während der Reporter das Interview führt, wird das Bild vom Kameramann fortwährend kontrolliert.
Ein Interview kann aber auch so gestaltet werden, dass die Person des Fragenstellers später herausgeschnitten wird und nur die Antworten des Befragten als eine Art freie Rede erscheint. So lange dem Betrachter aus dem filmischen Kontext heraus vermittelt wird, dass zuvor ein Fragensteller die Stichworte geliefert hat, bleibt der Charakter und die Funktion eines Interviews jedoch auch hier erhalten. Allerdings gilt es für den Antwortenden dabei einige zusätzliche Regeln zu beachten. Damit die einzelnen Aussagen später auch für sich alleine stehen können, muss jeweils der inhaltliche Gegenstand, auf den sich eine Frage bezieht, in der Antwort noch einmal wiederholt werden. Das setzt einige Erfahrung beim Antworten voraus und muss vor dem Interview unbedingt erklärt werden.
Der Raum spielt mit: Interview in einer Weinhandlung als Kulisse.
Nun sind um das Interview herum noch einige weitere wichtige Dinge zu beachten, die vom Laien oft übersehen werden. So gilt es zum Beispiel zu vermeiden, geschlossene Fragen zu stellen – als Fragen, auf die man auch nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten könnte. Auch sollten beim Dreh über die eigentlichen Aufnahmen hinaus nicht vergessen werden, auch noch sogenannte „Schnittbilder“ zu drehen. Unter „Schnittbildern“ werden solche Aufnahmen verstanden, die zwar einen formalen oder thematischen Bezug zu dem eigentlichen Interview darstellen, für sich genommen aber keine konkrete Antwort zeigen. Solche Bilder können anschließend in der Postproduktion genutzt werden, um einzelne Antworten aneinander zu fügen, ohne den Eindruck von Zeitsprüngen entstehen zu lassen. So lassen sich durch den Einbau von neutralen Schnittbildern Passagen des Interviews kürzen oder in der Abfolge umstellen.
Der Raum spielt mit: Interview im häuslichen Umfeld. Wer über sein Leben zu berichten hat, sollte es sich bequem machen.
Auch zum Einleiten in ein Interview gibt es verschiedene Möglichkeiten, die bereits während der Dreharbeiten zu berücksichtigen sind. Im Newsbereich, wenn es sich um tagesaktuelle Beträge handelt, wird ein Interview häufig mit einem „Aufsager“ eingeleitet. Dabei stellt der Interviewer den Interviewten kurz vor und schildert Zeit und Anlass des Interviews, in dem er, zumeist mit vorgehaltenem Handmikrofon, direkt in die Kamera spricht – „aufsagt“. Eine andere Möglichkeit, ein Interview einzuleiten ist der „Antexter“. Dabei werden einige Einstellungen des Interviewpartner gedreht, die ihn kurz vor dem Interview zeigen, und die im räumlich-zeitlichen Kontext zum Interview stehen. Auf diese quasi stummen Bilder wird dann später in im Filmschnitt ein Offsprecher gelegt, der ebenfalls den Interviewpartner vorstellt und den inhaltlichen Zusammenhang des Interviews erläutert. Auch diese Aufnahmen werden von Laien nicht selten vergessen, was in der Postproduktion zu erheblichen Problemen führen kann.
Der Raum spielt mit: Interview bei einem Startup. Büroräume vermitteln Arbeitsatmosphäre.
Das Testimonial – Die Kurzform eines Interviews?
Auch ein Testimonial ist prinzipiell nur eine besonders kurze Interviewform mit einem knapp umrissenen Themenkomplex bis hin zu einer einzigen Frage. Hier gibt ein Nutzer eine kurze Stellungnehme zu einem konkreten Aspekt. Gerne werden Testimonials auch in Veranstaltungsvideos eingebaut um eine direkte Nutzermeinung einzubauen. Hier operieren wir dann mit einer Hand- oder Schulterkamera sowie einem Handmikrofon zum Einsammeln authentischer Publikumsmeinungen. Sollten Sie bei Ihrer eigenen Veranstaltung als Auftraggeber für die Fragestellung keine Gelegenheit haben oder kein eigenes Personal bereitstellen können, übernehmen wir nach vorheriger Absprache diese Aufgabe auch gerne für Sie. Testimonials eignen sich hervorragend um Eventdokumentationen lebendiger und authentischer zu gestalten. In Websites lassen sie sich als Brands einbauen und schaffen so Aufmerksamkeit und Akzeptanz.